Singapur

Geschichte:

Die ersten Aufzeichnungen Singapurs stammen aus chinesischen Texten des 3. Jahrhunderts. Die Insel diente als Außenposten des auf Sumatra beheimateten Srivijayareiches. Ursprünglich trug Singapur den javanischen Namen Temasek. Nachdem Temasek anfangs zu einer bedeutenden Handelsstadt aufstieg, verlor es bald wieder an Bedeutung. Außer ein paar archäologischen Spuren ist kaum mehr etwas aus jener Zeit erhalten. 1819 gründete Sir Thomas Stamford Raffles, Handelsagent der Britischen Ostindien-Kompanie, in Singapur die erste britische Niederlassung. Daher wird er als Gründer des modernen Singapur betrachtet. Die Insel war zuvor nur von 20 malaiischen Fischerfamilien besiedelt und eine Zuflucht für Seeräuber gewesen. 1824 hatte die Kompanie die gesamte Insel vereinnahmt, die sie dem Sultan von Johor für 60.000 Dollar und eine Jahresrente von 24.000 Dollar abgekauft hatte.

Am 1. April 1867 wurde Singapur als Bestandteil der Straits Settlements vor dem Hintergrund weiterer territorialer Expansionen zur britischen Kronkolonie. Bald wuchs die Bedeutung von Singapur als Umschlaghafen aufgrund seiner geographischen Lage entlang der verkehrsträchtigen Schifffahrtswege zwischen China und Europa. Im Jahr 1881 betrug die Einwohnerzahl ganz Singapurs 172.993. Das Aussehen der Stadt und ihrer Menschen zu jener Zeit wurde auf zahllosen Fotos durch G. R. Lambert & Co. festgehalten. Im Zweiten Weltkrieg marschierten japanische Truppen in Malaysia ein und umzingelten die Insel. Die unzulänglich vorbereiteten britischen, australischen und indischen Soldaten unter Arthur Percival konnten sich trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nicht halten. Sie unterlagen in der Schlacht um Singapur der japanischen Armee und kapitulierten im Februar 1942. Die Japaner benannten Singapur in Folge in Shonan-to, kurz für Showa no jidai ni eta minami no shima "Insel im Süden, die in der Showa-Zeit gewonnen wurde" um und hielten es bis zur japanischen Kapitulation im September 1945.

1945 kam Singapur wieder unter britische Herrschaft. Das Frauenwahlrecht wurde 1947 eingeführt. 1959 wurde Singapur eine selbstregierte Kronkolonie, deren Regierung nach den 1959 von der People´s Action Party (PAP) gewonnenen Wahlen Lee Kuan Yew als erster Premierminister führte. Nach einem landesweiten Referendum 1962 wurde Singapur in eine Föderation mit Malaya, Sabah und Sarawak entlassen und somit am 1. September 1963 vom Vereinigten Königreich unabhängig. Im Herbst 1964 kam es zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nichtchinesischen Einwohnern. Heftige ideologische Konflikte zwischen der von der PAP gestellten Regierung und der Föderationsregierung in Kuala Lumpur sowie Befürchtungen auf malaysischer Seite, dass sich die Unruhen über die Grenzen der Stadt ausweiten könnten, führten am 7. August 1965 zum Ausschluss Singapurs aus der Föderation. Zwei Tage später, am 9. August 1965, erkannte Malaysia Singapurs Souveränität als erster Staat an. Seither ist der 9. August Singapurs Nationalfeiertag.

Die junge und territorial eingeschränkte Nation musste um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit kämpfen und sah sich mit Problemen wie Massenarbeitslosigkeit, Knappheit an Wohnraum, Ackerland und Rohstoffen wie etwa Erdöl konfrontiert. Lee Kuan Yew bekämpfte in seiner Amtszeit als Premierminister von 1959 bis 1990 erfolgreich die Massenarbeitslosigkeit, der Lebensstandard und Singapurs Wirtschaftskraft stiegen. Als einer der vier Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb einer Generation den Sprung vom Entwicklungsland hin zu einer Industrienation. Am 26. November 1990 übernahm Goh Chok Tong das Amt des Premierministers. Unter seiner Regierung war das Land mit neuen Problemen beschäftigt: 1997 kam ein wirtschaftlicher Einbruch mit der Südostasienkrise, 2003 dämpfte SARS die wirtschaftliche Entwicklung, hinzu kam die terroristische Bedrohung durch die Jemaah Islamiah (JI). Am 12. August 2004 wurde Lee Hsien Loong, der älteste Sohn von Lee Kuan Yew, in dem nach wie vor von der PAP dominierten Parlament zum dritten Premierminister Singapurs gewählt.

Lage:

Informationen:

Ort: Singapur

Land: Singapur

Besucht am: 02. - 05.03.2012

Fläche: 719,2 km²

Einwohner: 5.607.300 (2016)

Bilder:

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Singapore Flyer

Erbaut wurde der Singapore Flyer von der Great Wheel Corporation; die Baukosten betrugen etwa 135 Millionen Euro und wurden von deutschen Investoren aufgebracht. Verantwortlich für die sicherheitstechnische Abnahme des Riesenrads ist der TÜV Süd. Am 11. Februar 2008 wurden erstmals Gäste auf dem Riesenrad befördert; die Eröffnung für die Allgemeinheit erfolgte am 1. März. Der Singapore Flyer löste mit einer Höhe von 165 Metern den Stern von Nanchang als größtes Riesenrad der Welt ab. Seit der Eröffnung von The High Roller im Vergnügungskomplex The Linq in Las Vegas am 1. April 2014 ist der Singapore Flyer nur noch das zweithöchste Riesenrad der Welt. Der neue Rekordhalter ist um rund drei Meter höher. Am 23. Dezember 2008 um ca. 17 Uhr Ortszeit führte ein Kurzschluss in einem der Motoren des Riesenrads zu einem sechsstündigen Stromausfall. Etwa 170 Passagiere waren vorübergehend eingeschlossen; ein Teil von ihnen wurde in einer stundenlangen Rettungsaktion aus den Kapseln abgeseilt. Kurz nach 23 Uhr Ortszeit war die Panne behoben, so dass die übrigen Passagiere die Kapseln selbst verlassen konnten. Der Betreiber legte das Riesenrad nach dem Zwischenfall für einige Tage still.

Die Bauweise des Singapore Flyer orientiert sich an der des London Eye. Das Rad ist mit 112 je 8 cm dicken Stahlseilen an der Nabe befestigt. Da ein so konstruiertes Rad erst geschlossen in sich stabil wird, wurde es beim Aufbau mit massiven Speichen stabilisiert. Das Rad dreht sich langsam aber gleichmäßig und wird zum Einsteigen nicht angehalten. Eine Umdrehung dauert in etwa 30 Minuten. Das Riesenrad verfügt über 28 Gondeln, die jeweils bis zu 28 Personen fassen, was eine Gesamtkapazität von 784 Personen ergibt. Die Zahl "28" hat dabei eine auch symbolische Bedeutung: Die 8 gilt bei Chinesen als Glückszahl, die 28 wird entsprechend als doppeltes Glück verstanden. Die Gondeln sind in jeweils zwei Ringen gelagert außerhalb des Rades befestigt, damit dieses auch in höchster Position nicht die Sicht behindern, die bis zu 45 km weit reichen kann. Da die großen Glasflächen einen Treibhauseffekt erzeugen, verfügt jede der Kabinen über vier Klimaanlagen, die die Luft kühlen und trocknen, wobei pro Stunde und Gondel 32 Liter Kondenswasser anfallen. Das Wasser wird nach jeder Runde aus den Gondeln abgelassen. Damit sich kein Wasser aus der Außenluft an der Oberfläche der gekühlten Gondeln niederschlägt, wird die Raumtemperatur der Kabinen bei jeder Durchfahrt der Station individuell angepasst.

Die starken Winde in Singapur erzeugen Luftverwirbelungen um die zwei Pfeiler, die damit auftretenden Luftdruckschwankungen versetzen diese in Schwingungen. Um Materialermüdung zu vermeiden ist jeder mit einem Schwingungsdämpfer ausgerüstet, der über eine 85 m hohe Leiter erreicht werden kann. Als Schwingungsdämpfer dienen jeweils zweieinhalb Tonnen Stahl, die 10 cm Spielraum zum Schwingen haben. Sie nehmen die Bewegung der Pfeiler in sich auf, die dann von Stoßdämpfern in Wärme umgewandelt wird.

Sri Mariamman Tempel

Der Tempel Sri Mariamman in Singapur, der 1827 im Dravida-Stil erbaut wurde, ist der älteste Hindu-Tempel in dem Stadtstaat. Er wurde Mariyamman (auch Mariamman) gewidmet, einer im Süden von Indien und Norden von Sri Lanka verehrten Muttergöttin. Der Tempel befindet sich im Zentrum von Singapur im eigentlichen Chinatown-Bezirk in der South Bridge Road zwischen der Pagoda Street und Temple Street. Er dient den meisten Tamilen und Angehörigen der Hindu-Bevölkerung der Stadt als Gebetshaus. Wegen seiner historischen und architektonischen Bedeutung wurde der Tempel am 6. Juli 1973 zum nationalen Denkmal erklärt.

Die Tempelgründung 1827 geschah auf Betreiben des Regierungsbeamten Naraina Pillai (auch bekannt als Narayana Pillay) aus Penang, der 1819 nach Singapur kam, und unter Mitwirkung der Zuwanderer vor allem aus den Provinzen Nagapattinam und Cuddalore in Tamil Nadu. Der erste einfache Bau bestand aus Holz und einer Dachabdeckung aus Palmenblättern der Nipapalme. Nachdem 1831 das Grundstück durch Spenden vergrößert werden konnte, wurden auch Tempelverbesserungen in Angriff genommen: der Tempel wurde nach und nach aus Mauerziegeln neu gebaut. Die erste Struktur aus diesem Baumaterial stammt aus 1843, die meisten Umbauten dieser Art datiert man allgemein in die Jahre 1862/63. Der ursprüngliche dreistöckige Gopuram, der Torturm am Eingang zum Tempel, wurde 1925 durch einen fünfstöckigen Turm ersetzt.

Der hinduistischen Tradition folgend werden Tempel alle 12 Jahre renoviert und neu eingeweiht. Die erste Zeremonie dieser Art ist beim Tempel Sri Mariamman 1936 belegt, die letzte geschah 2010. Zu diesem Zweck werden Handwerker und Künstler aus Südindien mit den Arbeiten beauftragt, 2010 war es ein Team von 20 Künstlern, welche die zahlreichen Statuen renovierten. Im Tempel wird das jährlich stattfindende hinduistische Fest des Feuerlaufs zu Ehren von Draupadi, die als Inkarnation von Mariamman gilt, gefeiert, das sogenannte Theemithi (auch Thimithi); es ist mit verschiedenen Ritualen verbunden.

Buddha Tooth Relic Temple

Der Tempel basiert auf dem architektonischen Stil der Tang-Dynastie und wurde gebaut, um die Zahnreliquie des historischen Buddha unterzubringen . Die feierliche Zeremonie fand am 13. März 2005 statt. Die Kosten betrugen 62 Millionen US-Dollar. Es wird behauptet, dass die Reliquie des Buddha, von der der Tempel den Namen hat, 1980 in einem eingestürzten Stupa in Myanmar gefunden wurde. Die Reliquie kann im 4. Stock des Tempels von der Öffentlichkeit besichtigt werden.

Sri Veeramakaliamman Tempel

Der Sri Veeramakaliamman Tempel ist der hinduistischen Göttin Kali, der wilden Verkörperung von Shakti, und der Frau des Gottes Shiva, Parvati, gewidmet . Kali war in Bengalen, dem Geburtsort der Arbeiter, die diesen Tempel im Jahr 1881 errichteten, schon immer beliebt. Bilder von Kali im Tempel zeigen, wie sie eine Girlande aus Totenköpfen trägt und die Innenseiten ihrer Opfer ausreißt, und Kali teilt friedlichere Familienmomente mit ihre Söhne Ganesha und Murugan. Das Gebäude ist im Stil von südindischen tamilischen Tempeln erbaut, die in Tamil Nadu üblich sind, im Gegensatz zu den nordöstlichen indischen Kali-Tempeln in Bengalen, wo ihre Verehrung sehr weit verbreitet ist, der Baustil jedoch sehr unterschiedlich ist.

Singapore Zoo

Der Zoo von Singapur, früher als Zoologischer Garten von Singapur bekannt und allgemein als Mandai-Zoo bekannt, umfasst 28 Hektar und liegt am Rand des Upper Seletar Reservoirs im stark bewaldeten zentralen Einzugsgebiet von Singapur . Der Zoo wurde für 9 Millionen US- Dollar von der Regierung Singapurs errichtet und am 27. Juni 1973 eröffnet. Es gibt etwa 315 Tierarten im Zoo, von denen 16 Prozent als gefährdete Tierarten gelten. Der Zoo zieht jährlich 1,7 Millionen Besucher an.

Von Anfang an folgte der Zoo von Singapur dem modernen Trend, Tiere in naturalistischen, "offenen" Ausstellungen mit verborgenen Barrieren, Wassergräben und Glas zwischen Tieren und Besuchern zu zeigen. Es beherbergt die größte gefangene Kolonie der Orang-Utans der Welt.