Paris

Geschichte:

Neueste Funde und Ausgrabungen belegen, dass bereits vor ca. 10.000 Jahren Jäger und Sammler im Gebiet des heutigen 15. Arrondissements in improvisierten "Werkstätten" u.a. Fellmäntel und Feuersteine gefertigt bzw. bearbeitet hatten. Die damaligen Menschen blieben wohl zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Die Ile de la Cité, die von der Seine umspülte Insel inmitten des heutigen Paris, gilt jedoch gemeinhin als Ausgangsort der ersten dauerhaften Ansiedlung im 3. Jahrhundert v. Chr. auf dem Gebiet des heutigen Paris. Es waren die Parisii, ein keltisches Volk, das hier zuerst sein dauerhaftes Lager aufgeschlagen haben soll.

Die Kelten und Gallier wurden im Zuge der römischen Eroberungen in den meisten Siedlungen im heutigen Frankreich ihrer Herrschaft entledigt; so auch in Paris, die der über die Gallier siegreiche Feldherr Labenius, ein Hauptmann Julius Cäsars, 52 v. Chr. einnahm und unter römische Führung stellte. Die Römer gaben der Siedlung den Namen Lutetia Parisiorum (= dt. Insel der Parisii), die nichtsdestotrotz weiterhin stark gallisch geprägt war. Der römische Einfluss verstärkte sich von Jahrhundert zu Jahrhundert auf das Stadtleben, so dass bald von einer gallorömischen Stadt gesprochen werden muss. Um 250 n. Chr. entstanden die ersten Kirchenbauten in Paris und durch den Einfluss der in Paris beheimateten Bischöfe wurde die Stadt christlich.Im Jahre 280 wurde Lutetia von germanischen Invasoren heimgesucht und durch Feuer zerstört. Im 4. Jahrhundert war die Stadt von so großer militärischer Bedeutung für den Norden Galliens, dass sie Winterquartier mehrerer Soldatenkaiser wurde, die von dort versuchten, die römischen Grenzen zu verteidigen und die Vorstöße der Germanen einzudämmen. Seit 358 war Paris Residenz des Caesars (Unterkaisers) Julian. Im Jahr 360 wurde der Präfekt Galliens, Julian Apostata, auf der Ile de la Cité zum Kaiser ausgerufen und Lutetia in Paris umbenannt.

Als 486 die Truppen der Merowinger unter König Chlodwig I. (466-511) die römischen Legionen unter Heerführer Syagrius bei Soissons, 100 Kilometer nördlich von Paris, besiegten, beendeten sie damit die römische Herrschaft im nördlichen Gallien und auch der Stadt Paris. Gut 30 Jahre später, genauer im Jahr 508 konnte sich Paris den vielen Anstürmen nicht mehr erwehren und musste sich den Franken unter Chlodwig ergeben, der die Stadt zu seiner Hauptstadt machte und auch seine Residenz dorthin verlegte. Paris blieb Hauptstadt des Frankenreiches bis Karl der Große (die Franzosen nennen ihn Charlemagne) diese Tatsache änderte und Aachen, auf Französisch Aix-la-Chapelle, diese Bedeutung zukommen ließ. Paris verlor durch diese Veränderung ab dem 8. Jahrhundert deutlich an Einfluss.

Während der Karolingerherrschaft überfielen die Wikinger im 9. Jahrhundert (845, 858, 861 und 869) wiederholt die Stadt. Sie wurde dabei vollständig niedergebrannt. Die Stadt war aber weiterhin hochbegehrt und wurde einmal mehr im Jahre 885 von den Normannen belagert. Graf Odo von Paris verteidigte die Stadt erfolgreich und hielt der Belagerung 13 Monate stand. Die ungeschützten Teile von Paris außerhalb der Île de la Cité wurden dabei zerstört. Nach dem Sieg über die Wikinger entthronte Odo von Paris den Karolinger Karl den Dicken 888 und regierte als König bis 898. Nach dem Tod von Ludwig V., dem letzten Karolinger, wurde Hugo Capet, der Graf von Paris und Herzog von Frankreich, 987 zum König gewählt. Capet machte Paris zur Hauptstadt Frankreichs und gründete das Geschlecht der Kapetinger, dessen Herrschaft in direkter Linie bis 1328 andauerte.

Anfang des 12. Jahrhunderts begann Paris zu prosperieren. Der wirtschaftliche Aufschwung war maßgeblich durch die Gilde bestimmt, die als Händler zu Wasser den Warenaustausch beförderten. Das Jahr 1163 geht als Baubeginn der Kathedrale Notre Dame in die Analen der Stadt ein. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Universität Paris gegründet, die sich rasch zu einem wissenschaftlichen Zentrum des Mittelalters entwickeln sollte. Nach dem Fall Jerusalems 1291 ließen sich die Tempelritter in Paris nieder. Anfänglich an der Seine gelegen, wurde das Ordensgebiet Anfang des 14. Jahrhunderts etwas weiter nördlich außerhalb der damaligen Stadtmauern neu errichtet. 1305 wurden die Mitglieder des Ordens schließlich der Ketzerei (so wurde verbreitet, dass in der Aufnahmezeremonie in den Orden dreimal auf das Kreuz zu spucken sei, und auch, dass die Auferstehung Jesu Christi geleugnet würde) und der Sodomie (im Sinne homosexueller Handlungen) angeklagt. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307 (daher vermutlich der Aberglaube vom Freitag den 13.) wurden alle Komturen der Tempelritter (und eine große Zahl dienender Brüder) verhaftet und die Ordenszentrale, der Temple in Paris, geschlossen. Am 22. März 1312 löste Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne (Frankreich) unter dem Druck von König Philipp dem Schönen den Orden auf. Im Jahr 1337 begann der Hundertjährige Krieg (1336-1453), als der Neffe und der Enkel Philipps, nach dessen Tod, um die Erbfolge stritten. (1358 erfolgte übrigens auch der erste große Volksaufstand der Pariser unter der Führung von Etienne Marcel, dem Vorsteher der Kaufmannsgilde). Als Karl V. (1364-1380) die Bastille erbaute und die Stadt neu befestigte, zählte Paris über 150.000 Einwohner und erstreckte sich über eine Fläche von 400 Hektar.

Als von 1408 bis 1420 der Bürgerkrieg zwischen Burgundern und Armagnaken tobte, fiel Paris in die Hände der Engländer. Karl VII. belagerte daraufhin 1429 Paris vergeblich und auch die berühmte Jeanne d'Arc wurde beim Kampf an der Porte St. Honoré verwundet. Auf Grund der vergeblichen Belagerung Karls war es Heinrich VI. von England möglich, sich in Notre Dame 1430 zum König von Frankreich krönen zu lassen. Aber schon sieben Jahre später schaffte es der gleiche Karl, Paris wieder in seinen Besitz zu bekommen. 1572 fand die grausame Bartholomäusnacht in Paris statt, in der tausende Hugenotten den Tod fanden. 1588 wurde Heinrich III. von der katholischen Liga aus Paris vertrieben. Ein Jahr darauf kam dieser mit seinem Verbündeten Heinrich von Navarra zurück, wurde aber bei der Belagerung ermordet. Heinrich von Navarra wurde neuer König von Frankreich und hieß fortan Heinrich IV. Aber erst 1594 öffnete Paris ihm seine Tore, als er bereit war, zum Katholizismus überzutreten. Heinrich quittierte die Forderung mit dem berühmt gewordenen Ausspruch "Paris ist eine Messe wert." 1610 wurde Heinrich allerdings ermordet.

1622 wurde Paris Erzbistum. Von 1648 bis 1653 war es das Ziel der in der Fronde zusammengeschlossenen Adeligen, die Pariser Bevölkerung gegen den König aufzuwiegeln. Im 17. Jahrhundert verlagerte Ludwig XIV., auch als Sonnenkönig bekannt, seinen Hofstaat nach Versailles. Dennoch blieb Paris das politische Zentrum Frankreichs, was auf seine hohe Bevölkerungszahl und seine führende wirtschaftliche Rolle im Land zurückzuführen war. Am 14. Juli (dem heutigen Nationalfeiertag) 1789 erfolgte der Sturm auf die Bastille, den viele als die Initialzündung der folgenden Revolution sehen. Am 10. August 1792 wurden die Tuilerien eingenommen und der König gestürzt. Einen Monat später wurde die Republik ausgerufen und im Januar 1793 Ludwig XVI. auf dem Place de la Concorde enthauptet. Im folgenden Jahr war die Pariser Bevölkerung der Schreckensherrschaft der Jakobiner unter dem jungen Anwalt Maximilien de Robespierre ausgeliefert, konnte sich dieses Terrors aber erwehren, in dem sie Robespierre 1794 selbst guillotinierten.

1795 schlug Napoléon einen royalistischen Aufstand nieder und ließ sich neun Jahre später am 2. Dezember in Notre Dame krönen. Jeder Herrscher Frankreichs versuchte sich baulich zu verewigen, so auch Napoleon. Er ließ den Triumphbogen errichten. Nach seiner Niederlage besetzten 1814 die Engländer, die Preußen und die Russen Paris. Dann ging alles - in geschichtlichen Dimensionen gerechnet - recht schnell vonstatten: Ludwig der XVII. bestieg den Thron, Napoleon kam für 100 Tage aus seinem Exil auf Elba zurück, wurde aber bei Waterloo im heutigen Belgien endgültig geschlagen. 1824 gab es erneut einen König: Karl X. Die Pariser ertrugen ihn bis 1830 und ernannten nach der Julirevolution Louis Philippe zum so genannten Bürgerkönig. 1848 kam es zum Februaraufstand, indessen Zuge Louis Philippe abdanken musste und die Zweite Republik ausgerufen wird. Louis Napoleon, der Neffe Napoleon Bonapartes, wurde 1848 Präsident der Republik und 1852 nach einer Volksabstimmung Kaiser des Zweiten Kaiserreiches. Er nannte sich Napoleon III.

Für die Stadtgeschichte und die Stadtentwicklung war die Zeit von 1852-1870 unter Baron Haussmann von wichtiger Bedeutung. Es kam zu revolutionären Umbaumaßnahmen innerhalb ganz Paris. Gebäude wurden in großer Anzahl errichtet, darunter viele Markthallen und einige Bahnhöfe. Die Kanalisation wurde eingerichtet und die großen Boulevards angelegt und durch Quartiere durchgebrochen. Im September 1870 wurde die Dritte Republik ausgerufen und im darauf folgenden Winter der Deutsch-französische Krieg geführt. 1871 kapituliert Paris vor den preußischen Truppen. Weil die Franzosen über schönere Säle verfügten, verlangte es den deutschen Kaiser danach, im Spiegelsaal von Versailles das Zweite Deutsche Kaiserreich zu proklamieren. Am 26. März 1871 übernahm in Paris eine Revolutionsregierung die Macht, die Pariser Kommune. Die republikanische Übergangsregierung wurde für abgesetzt erklärt. Die bewaffnete Milizen der Pariser Kommune wurden erst im Mai 1871 von der neu geordneten konterrevolutionären französischen Armee im Straßenkampf in Paris besiegt. In der Blutigen Woche vom 21. bis 28. Mai gab es 25.000 Tote. Es folgten 38.000 Verhaftungen und 7500 Deportationen. Insgesamt kamen fast ein Viertel der Arbeiterbevölkerung von Paris bei den Kämpfen und den darauffolgenden Massenexekutionen ums Leben.

1889 fand in Paris die Weltausstellung mit dem extra für diese Zwecke errichteten Eiffelturm statt. 1900 entstand die erste Metrolinie und Paris war Austragungsort der II. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit (im Rahmen der Weltausstellung, erstmalige Teilnahme von Frauen an Olympischen Spielen). 1918 kapitulierten die Deutschen im Spiegelsaal von Versailles, und der Erste Weltkrieg war beendet. Im Juli 1940 besetzten deutsche Truppen Paris. Auf Paris wurde die deutsche 18. Armee unter Generaloberst Georg von Küchler angesetzt. Nachdem ein französischer Unterhändler ihm den Abzug der französische 7. Armee zugesichert hatte, zogen Wehrmachtverbände am 14. Juni kampflos in das menschenleer wirkende Paris ein. Damit waren keine strategischen Ziele verbunden; es war eine symbolträchtige Handlung. Am frühen Morgen des 28. Juni besichtigte Hitler - u. a. begleitet von Albert Speer, Paris. Bilder von Hitler vor dem Eiffelturm gelten als ikonisch. Am 22. August begann die Schlacht um Paris. Alliierte Truppen und französische Widerstandskämpfer nahmen am 25. August 1944 die Stadt ein. Etwa 10.000 deutsche Soldaten gerieten in alliierte Kriegsgefangenschaft. Rund 1000 Widerstandskämpfer waren gefallen und weitere 1500 verwundet. In der Nacht des 26. auf den 27. August 1944 warfen deutsche Flugzeuge Bomben über Paris ab. Fast 500 Häuser gingen in Flammen auf, 50 Menschen starben und etwa 500 wurden verwundet. 1946 wurde die Vierte Republik ausgerufen.

In den Nachkriegsjahrzehnten erlebte auch Frankreich einen dem westdeutschen Wirtschaftswunder vergleichbaren wirtschaftlichen Aufschwung, die trente glorieuses; während bis dahin noch in vielen Regionen die kleinbäuerliche Landwirtschaft dominiert hatte, wurde diese nun in rapiden Tempo durch industrielle und postindustrielle Strukturen ersetzt. Millionen von Menschen aus den Dörfern zogen in die Hauptstadt, die Einwohnerzahl der Agglomeration Paris stieg von 5,6 Millionen 1946 auf 8,6 Millionen im Jahr 1975 an. 1963 wurde im Elysée-Palast zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle der deutsch-französische Friedensvertrag geschlossen. Im Mai 1968 beherrschten die Studentenrevolten die Straßen von Paris. 1977 wurde erstmals in Paris der Oberbürgermeister direkt vom Volk gewählt. Der neue Oberbürgermeister hieß Jacques Chirac, der spätere Präsident der Republik.

Am 7. Januar 2015 stürmten die beiden algerisch-stämmigen Terroristen Chérif und Said Kouachi das Reaktionsgebäue der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Mit Kalaschnikow-Schnellfeuergewehren erschossen sie 10 Redaktionsmitglieder - darunter den Chefredakteur der Zeitschrift Stéphane Charbonnier - sowie zwei Polizeibeamte. Ein weiterer Anschlag mit ca. 130 Toten und rund 350 Verletzten ereignete sich am Abend des 13. November 2015 an verschiedenen Orten in der Stadt. Die meisten Toten und Verletzten gab es in dem Vergnügungssaal Bataclan.

Lage:

Informationen:

Ort: Paris

Land: Frankreich

Besucht am: mehrmals,Bilder vom 27.05.2014

Fläche: 105,40 km²

Einwohner: 2.190.327 (1.1.2016)

Bilder:

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Eifelturm

Zur Hundertjahrfeier der Französischen Revolution von 1789 wollte Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts ein Zeichen setzen. Etwas Großes, Gewaltiges musste her. 1884 beschloss der französische Präsident, eine Weltausstellung ausrichten zu lassen - es war seit der Premiere 1851 in London bereits die vierte Weltausstellung in Paris.So ein Großereignis erforderte sensationelle Projekte. Es entstand die Vision eines höchsten Turms auf Erden, 300 Meter hoch - so etwas gab es damals noch nicht.

Der Bauunternehmer Gustave Eiffel (1832-1923) wurde mit diesem Projekt beauftragt. Der gelernte Ingenieur hatte an der "École des Arts et Manufactures" in Paris Ingenieurwissenschaft mit dem Fachgebiet Chemie studiert und war nach seinem Abschluss in eine Metallfabrik eingetreten, die dann von einer großen Eisenbahngesellschaft übernommen wurde. Später gründete er sein eigenes Unternehmen für Eisen-Stahl-Konstruktionen und machte sich mit staatlichen Aufträgen einen Namen. Eiffel war auch am Bau der Freiheitsstatue in New York beteiligt, die von 1875 bis 1886 errichtet wurde.

Der Namensgeber des Eiffelturms war aber eigentlich nicht sein Erfinder. Ersonnen hatten das Bauwerk zwei Ingenieure aus Eiffels Büro: Maurice Koechlin und Emile Nougier. Eiffel stand ihrem Konzept eines 300-Meter-Turms zunächst skeptisch gegenüber, überarbeitete es dann mit dem Architekten Stephen Sauvestre, begeisterte sich schließlich für diese Idee und sicherte sich das Patent. Mit großem politischem und geschäftlichem Geschick setzte er das Projekt durch. Der ausgeschriebene Wettbewerb war dann nur noch eine Formsache. Es gab zwar zahlreiche Beiträge, aber Eiffel erhielt sofort den Auftrag - und 1,5 Millionen Francs staatlichen Zuschuss, das waren 20 Prozent der gesamten Baukosten. Es konnte losgehen: Zwei Jahre hatten Eiffel und sein Team Zeit. Zu Differenzen mit den Erfindern kam es nicht. "Die Idee und die Berechnungen stammen von mir, aber der Vater des Turms ist Eiffel", soll Koechlin gesagt haben.

300 Meter hoch, circa 1700 Stufen, 7300 Tonnen Gewicht der Stahlkonstruktion, 10.000 Tonnen Gesamtgewicht: So präsentiert sich der Eiffelturm in Zahlen. Experten sind sich einig, dass der Turm ein "erstaunliches Meisterwerk ziviler Ingenieurskunst" darstellt. Das Erstaunliche ist, dass der Eiffelturm trotz seiner enormen Höhe ungewöhnlich leicht wirkt. Als erstes wurden die Belastungen, denen das Bauwerk ausgesetzt war, berechnet und ermittelt, dass ein Zylinder aus Luft mit der gleichen Grundfläche weniger wiegt. Der Turm hat die größtmögliche Winddurchlässigkeit, so dass er auch stärksten Stürmen standhalten kann. Berechnungen des Winddrucks haben ergeben, dass bei einer Windgeschwindigkeit von 180 Kilometern pro Stunde sich die Spitze lediglich um zwölf Zentimeter bewegt.

18.000 Bauteile wurden für die Konstruktion einzeln gezeichnet, hergestellt und verarbeitet. Für Eiffel war es vor allem wichtig, die Bauzeit von zwei Jahren einzuhalten. Er setzte auf Mitarbeitermotivation und Disziplin: Nur eine begrenzte Zahl von Arbeitern wurde beschäftigt, maximal 250 Menschen, die Eiffel gut bezahlte. Es gelang ihm, seinen Bautrupp zusammenzuhalten. Beim Bau des Turms gab es zwar einen Todesfall, doch für die damalige Zeit war das eine erstaunlich geringe Zahl. Zum Vergleich: Beim Bau der Brooklyn Bridge (1869 bis 1883) in New York starben 20 Menschen, beim Bau der Eisenbahnbrücke Firth of Forth (1882 bis 1890) in Schottland mehr als 50.

Eiffel hatte es geschafft: Pünktlich zur Weltausstellung konnte der Turm eröffnet werden. Womit er nicht gerechnet hatte, war der große Protest - besonders aus der Künstlerszene. Sie schimpften vor allem auf die Ästhetik des Eiffelturms. Es gab einen offenen Brief von 300 Künstlern und Intellektuellen, die gegen "den nutzlosen und monströsen Eiffelturm im Herzen unserer Hauptstadt" wetterten. Der Journalist und Schriftsteller Guy de Maupassant war einer der hartnäckigsten Gegner. Er schrieb 1890 in seinem Reisejournal: "Ich habe Paris und sogar Frankreich verlassen, weil der Eiffelturm mich schließlich zu sehr ärgerte. Nicht genug, dass man ihn von überall sieht, nein, er ist überall und in jedem erdenklichen Material erhältlich, in jedem Schaufenster ausgestellt, ein unentrinnbares, quälendes Albdrücken."

Eiffel hielt dagegen. Seiner Meinung nach offenbarten moderne Berechnungen auch neue, bisher ungeahnte Harmoniegesetze. "Glaubt man denn, dass wir uns keine Gedanken um die Schönheit unserer Bauwerke machen, weil wir Ingenieure sind?" Bei der breiten Bevölkerung ging Entrüstung immer mehr in Ehrfurcht und Begeisterung über. Fast zwei Millionen Besucher erklommen während der Weltausstellung die Stufen zu den Plattformen. Die Einnahmen deckten schnell die Baukosten. Der Eiffelturm wurde ein Besuchermagnet und blieb es bis heute. Dass der Eiffelturm das Wahrzeichen von Paris geblieben ist, verdankt er seinem Konstrukteur. Während der Weltausstellung durfte Gustave Eiffel den Turm kommerziell nutzen, danach ging der Besitz an die Stadt über. Nach 20 Jahren lief die Konzession ab. Es war geplant, den Turm wieder abzureißen. Doch Eiffel hatte vorgesorgt: Als die Stadt bereits die Kosten für einen Abriss kalkulierte, startete der Bauvater 1903 erste Funkversuche vom Turm. Durch die Erfindung der drahtlosen Telegrafie wurde der Turm zum höchsten Sendemast der Welt.

Zu Beginn der 1920er Jahre wurden vom Eiffelturm die ersten Radiosendungen ausgestrahlt, zu Beginn der 1930er Jahre erste Fernsehversuche gemacht. Die Fernsehantenne verlängerte 1957 den Turm auf 320 Meter. Jährlich besuchen rund sechs Millionen Menschen den Eiffelturm. Hinauf geht es zu Fuß oder mit dem Aufzug. Die erste Plattform liegt bei 57 Metern, die zweite bei 115 Metern und die dritte bei luftigen 276 Metern. Es gibt Restaurants mit Ausblick auf die Seine oder einen Briefmarkenladen, wo man den begehrten Poststempel vom Eiffelturm bekommen kann. Bei gutem Wetter liegt die Sichtweite bei 70 Kilometern.

Spektakulär ist auch die Beleuchtung des Turms: Von 1926 bis 1936 funkelte er in bunten Lichtern, zum Teil mit der Werbung seines Sponsors Citroën. Bei der Weltausstellung 1937 sorgte das Lichtspektakel mit einem allabendlichen Feuerwerk für Aufsehen. Auch der Countdown-Kalender für den Jahrtausendwechsel leuchtete 1999 am Turm, in der Silvesternacht blitzten 20.000 Lichter auf. Den Parisern gefiel es, der Bürgermeister schloss einen Vertrag ab und so erstrahlt der Turm von Einbruch der Dunkelheit bis ein Uhr nachts jede Stunde zehn Minuten lang im Lichterglanz.

Notre-Dame de Paris

Der Bau der heutigen Kathedrale begann zu der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik und erstreckte sich über annähernd 200 Jahre. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass in weitgehend noch romanischem Stil mit dem Chor begonnen wurde, mit dem Fortschreiten des Baus nach Westen zunehmend technische Möglichkeiten und Stilmittel der Gotik eingesetzt wurden, nach achteinhalb Jahrzehnten das Bauwerk so gut wie fertig war und das nächste Jahrhundert mit gotischer Umgestaltung, Erweiterung und Ausstattung älterer Bauteile verging. Die Kathedrale ersetzte einen Vorgängerbau, der unter der Herrschaft des fränkischen Königs Childebert I. (König von 511 bis 558) in den Jahren um 540/550 entstanden und als Cathédrale St. Etienne (Stefansdom) bekannt war. Damit ist ihr Standort - nach denen des Panthéons und einer von Gregor von Tours erwähnten Begräbniskapelle bei der damaligen Nekropole Saint-Marcel - einer der ältesten unter den bekannten christlichen Gebetsstätten innerhalb der heutigen Pariser Stadtgrenzen. Der Bau des Chores und seiner zwei Umgänge wurde 1163 unter Bischof Maurice de Sully und Ludwig VII. begonnen. Nach Fertigstellung wurde der Chor 1182 geweiht.

In der zweiten Bauphase wurde bis 1190 das mittlere Drittel des Kirchenschiffs gesetzt, bestehend aus der Vierung mit Querschiff, den drei davor liegenden Jochen des Hauptschiffs und jeweils zwei Jochen der beiden nördlichen und der beiden südlichen Seitenschiffe. Das Schiff hatte zunächst keinen Abschluss nach Westen.In der dritten Bauphase von 1190 bis 1225 wurden die unteren Geschosse der Westfassade und das vordere Drittel des Kirchenschiffs errichtet, bestehend aus dem vordersten Joch des Hauptschiffs mit den unteren Geschossen der Türme vor den Seitenschiffen und dem zweiten Joch des Hauptschiffs mit den ersten beiden Jochen aller vier Seitenschiffe. Die ersten 18 Jahre davon vergingen mit dem Setzen der Fundamente. Ab 1208 wurde das Erdgeschoss der Westfassade mit den drei großen Portalen hochgemauert und ausgeschmückt. Ab 1218 wurden die ersten beiden Joche des Kirchenschiffs hochgezogen, die zur Standsicherheit der Fassade gebraucht wurden. 1220 bis 1225 entstand dann das Rosengeschoss der Turmfront mit der westlichen Fensterrose. Damit war das Kirchenschiff in ganzer Länge gebaut.

Während der vierten Bauphase von 1225 bis 1250 wurden die Turmgeschosse errichtet. Aus dieser Zeit sind Änderungen des Bauplans und erste Umbauten dokumentiert. Ab etwa 1230 wurden die Schrägdächer der Seitenschiffe durch flache Terrassen ersetzt, was größere Fenster der Obergaden des Hauptschiffs ermöglichte. An die Seitenschiffe wurden zwischen den Strebepfeilern Kapellen angebaut. Nach der Fertigstellung des Südturms 1240 wurde noch im selben Jahr beschlossen, den Türmen keine Spitzen aufzusetzen. Mit dem Abschluss des Nordturms 1250 war die Kathedrale faktisch fertiggestellt und funktionstüchtig.

Inzwischen nahm man Anstoß daran, dass früh gebaute Teile wie die Fassaden des Querschiffs noch in romanischem Stil errichtet worden waren und zu der modernen gotischen Westfassade kontrastierten. Darum wurde das Querschiff teilweise wieder abgebrochen und durch Jean de Chelles ab 1250 nach Norden und anschließend nach Süden verlängert. Er schuf noch die neue, gotische Nordfassade des Querhauses. Dessen neue Südfassade schuf sein Nachfolger, der auch an der Errichtung der Sainte-Chapelle beteiligte Pierre de Montreuil. Dann begann er, die romanischen Strebepfeiler des Chors durch gotische zu ersetzen. Der nächste Baumeister, Pierre de Chelles, errichtete den Lettner und begann 1296, den doppelten Chorumgang mit einem Kranz von Kapellen zu versehen.

Jean Ravy war Baumeister von 1318 bis 1344. Er vollendete die letzten Seitenkapellen des Chorumgangs und baute die elegantesten Strebepfeiler des Chores. Im Innenraum begann er mit der Gestaltung der Chorschranken. Sein Neffe Jean le Bouteiller leitete die Arbeiten von 1344 bis 1363. Dessen Nachfolger Raymond du Temple brachte die Bauarbeiten zum Abschluss. Er vollendete vor allem die Chorschranken. Im Zeitalter der Aufklärung wurden im Jahr 1728 die Buntglasfenster durch weiße Glasfenster ersetzt und die Wände weiß übertüncht. In den folgenden Jahrzehnten wurde ein Großteil der Figuren an den Türmen entfernt. 1793 stürmten die Verfechter der Revolution das Gotteshaus und zerstörten die Inneneinrichtung, deren metallene Gegenstände im Hôtel des Monnaies eingeschmolzen wurden. Im Gegensatz zu zahlreichen französischen Klöstern wurde die Kirche nicht abgerissen, aber entweiht und zum Tempel des höchsten Wesens, der Vernunft, erklärt. Später diente sie als Weindepot.

Nach der Unterzeichnung des Konkordates von 1801 gestattete Napoléon I. im Jahr 1802 die erneute liturgische Nutzung der Kathedrale, bevor er sich zwei Jahre später hier zum Kaiser krönte. Am 27. Februar 1805 wurde die Kirche durch Papst Pius VII. zur ersten französischen Basilica minor erhoben. Doch auch das konnte den durch die Revolution begonnenen Verfall nicht aufhalten. Zudem verwüsteten während der Julirevolution von 1830 Aufständische den an die Kirche angrenzenden erzbischöflichen Palast und die Schatzkammer.1905 wurde das Gebäude wie alle französischen Sakralbauten durch das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat Staatseigentum. Erst Victor Hugos 1831 erschienener Roman Der Glöckner von Notre-Dame rückte die Schönheit des Gebäudes wieder ins Blickfeld und trug zu der 1844 getroffenen Entscheidung für eine umfassende Restaurierungskampagne unter der Leitung von Eugène Viollet-le-Duc bei, die erst zwanzig Jahre später zum Abschluss kam. Unter anderem wurden die beschädigten oder fehlenden Skulpturen ersetzt und ein neuer, einem hohen Dachreiter ähnelnder Vierungsturm aus mit Blei verkleidetem Holz errichtet. Im Jahr 1858 wurden im Zuge der Restaurierung der erzbischöflichen Grabkammer weitere Gräber freigelegt.

Wegen des zuletzt schlechten Zustands der Kathedrale war für die Jahre 2019 bis 2022 eine erneute Großrestauration geplant. Die Instandsetzungsarbeiten begannen im April 2019. Am Abend des 15. April 2019 kam es in der Kathedrale zu einem Großbrand, der am frühen Morgen des Folgetags unter Kontrolle gebracht werden konnte. Weite Teile des Dachstuhls aus Eichenholz verbrannten, der hölzerne Vierungsturm stürzte ein und das Gewölbe der Hauptschiffe wurde an zumindest zwei Stellen durchbrochen. Zahlreiche Kunstschätze und Reliquien wurden gerettet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte am selben Abend einen Wiederaufbau des teilweise zerstörten Bauwerks an. Der Wiederaufbau soll binnen fünf Jahren stattfinden.

Die beiden Türme aus Naturstein sind 69 Meter hoch. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz. Der schlanke hölzerne Vierungsturm der Kathedrale, der bei einem Großbrand am 15. April 2019 einstürzte, reichte bis in etwa 93 Meter Höhe und diente auch als Vermessungspunkt 5. Ordnung.

Arc de Triomphe

Der Triumphbogen selbst wurde von Kaiser Napoleon I. nach der Schlacht von Austerlitz zur Verherrlichung seiner Siege 1806 in Auftrag gegeben. Am 15. August 1806 wurde der Grundstein zum Bau gelegt. Zwei Jahre dauerte der Bau der Fundamente. 1810 erhoben sich die vier Pylonen des Triumphbogens aber erst bis zu einer Höhe von 1 m. Aus Anlass von Napoleons Heirat mit der habsburgischen Prinzessin Marie-Louise ließ der Kaiser ein provisorisches Modell des Triumphbogens aus Holz und Stuck in originaler Größe errichten. Ähnlich dem Elefanten der Bastille stand diese Ehrenpforte längere Zeit als Platzhalter des unfertigen Monuments. Anders als im Falle des Elefanten kam es aber letztlich zum Weiterbau.

Als der zuständige Architekt Jean-François Chalgrin 1811 gestorben war und Napoleon 1814 abdankte, wurden die Bauarbeiten gestoppt. Louis XVIII. ließ sie 1824 unter der Leitung von Héricart de Thury wieder aufnehmen. 1830 entschied sich der „Bürgerkönig" Louis-Philippe zur napoleonischen Konzeption zurückzukehren. Er und Adolphe Thiers entschieden über den figurativen Schmuck und seine Ausführenden. 1836, unter der Regierung des "Bürgerkönigs", wurde der Bogen von Huyot und Blouet fertiggestellt. Die feierliche Einweihung war am 29. Juli.

Am 7. August 1919 durchflog Charles Godefroy mit einer Nieuport 11 "Bébé" den Triumphbogen. Der Rundkurs der letzten Kilometer der Schlussetappe der Tour de France, die seit 1975 auf der Avenue des Champs-Élysées endet, umrundet den Arc de Triomphe. Bis 2013 führte der Rundkurs direkt vor dem Arc de Triomphe eine Wende aus (und umkreiste ihn somit nicht).

Der Triumphbogen ist 49,54 m hoch, 44,82 m breit und 22 m tief. Der große Gewölbebogen misst 29,19 m in der Höhe und 14,62 m in der Breite, der kleine Bogen 18,68 m in der Höhe und 8,44 m in der Breite.

Sacré-Coeur

Sacré-Coeur wurde die Kirche nach der Niederlage Frankreichs gegen Preußen 1870/71 als Mahnmal. Bei der bekannten Sacré-Coeur de Montmartre handelt es sich näherhin um eine Basilika und römisch-katholische Wallfahrtskirche. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Sacré-Coeur so viel wie Herz Jesu. Den Bau dieser berühmten Wallfahrtskirche begann im 19. Jahrhundert der Architekt Paul Abadie. Um zuständiger Architekt zu werden, musste sich Abadie in einem Wettbewerb gegen sage und schreibe 78 Mitbewerber durchsetzen. Sein Entwurf wurde von der Architektur römisch-byzantinischer Kirchen inspiriert, etwa der berühmten Hagia Sophia in Istanbul, des Markusdoms in Venedig und der Kathedrale von Périgueux. Später, vor allem im 20. Jahrhundert, wurde die Kirche Sacré-Coeur dann ihrerseits Vorbild für nachfolgende kirchliche Bauten. Bekanntestes Beispiel ist die Theresenbasilika im französischen Städtchen Lisieux. Paul Abadie verstarb bereits 1884, als der Bau gerade erst begonnen hatte. Danach folgten ihm noch sechs weitere Architekten in der Bauleitung.

Den Ort, an dem die Basilika Sacré-Coeur erbaut wurde, wählte Joseph Hippolyte Guibert, Erzbischof und Kardinal von Paris, aus. 1875 wurde der Grundstein gelegt. Der gesamte Bau verschlang um die 40 Millionen Francs. Zum größten Teil wurde er über Spenden finanziert. Die Namen der großzügigsten Spender meißelte man in den Neubau. 1914 wurde die Sacré-Coeur fertiggestellt. 5 Jahre später, nach dem Ende des 1. Weltkrieges, wurde sie geweiht. Sie bekam dann auch durch den damaligen Papst den Titel Basilica minor.

Hôtel des Invalides

Das Hôtel des Invalides (deutsch Invalidenheim) ist ein ursprünglich unter der Bezeichnung Hôtel royal des Invalides im Auftrag von König Ludwig XIV. in den Jahren von 1670 bis 1676 nach den Plänen der Architekten Libéral Bruant und Jules Hardouin-Mansart errichtetes Heim für kriegsversehrte, berufsunfähige Soldaten. Das Gebäude entstand zur Lösung des Problems, was mit den heimatlosen, arbeitslosen oder verwundeten Soldaten nach einem Krieg geschehen sollte. Nicht nur aus Gründen der Humanität fühlten sich Herrscher verpflichtet, für die Soldaten zu sorgen, die ihr Leben riskierten und oft ihre Gesundheit beschädigt hatten. Auch aus Gründen der staatlichen Sicherheit empfahl sich eine solche Maßnahme, denn unbeschäftigte, aber waffenkundige Soldaten konnten gefährlich werden, wenn sie als marodierende Banden unkontrolliert durch das Land zogen. Schon im 12. Jahrhundert dachte Philipp Augustus deshalb an eine Art Hospital. Lange kamen alte Soldaten in Klöstern unter, wo sie häufig Unruheherde bildeten, weil sie sich nicht den strengen Mönchsregeln unterwerfen wollten.

König Ludwig XIV. sorgte mit dem Hôtel des Invalides für eine umfassende Lösung, bei der er für die Architektur die äußere Gestalt des spanischen Escorial zum Vorbild nahm und für die soziale Organisation die Tradition des Klosters. Die Anlage ist eine gewaltige militärische Gedächtnisstätte mit einem riesigen zentralen Innenhof, einem Kreuzgang vergleichbar, der von vier Nebenhöfen mit Wohntrakten umgeben war. Die alten und gebrechlichen Soldaten sollten hier ein geregeltes Leben führen. Ihre Tage waren mit Gottesdiensten und handwerklichen Betätigungen ausgefüllt.

Die Militäranlage bildet ein großes, 390 Meter langes und 450 Meter breites Rechteck. Allein die viergeschossige Fassade ist 195 Meter breit. Sie beherbergt unter anderem ein Hospital und eine Manufaktur. Den zu der sogenannten Esplanade gelegenen Vorplatz säumen aufgebockte Kanonenrohre des 17. und 18. Jahrhunderts. Durch den Haupteingangsprospekt gelangt man auf den Ehrenhof. Der Haupteingang wird von Kriegerstatuen in antikem Dekor gesäumt. Durch den Haupteingang geht der Blick auf das Tempelmotiv auf der gegenüberliegenden Seite. Dieser gesamte Bereich ist streng symmetrisch gebaut. Die Mitte ist an den vier Trakten jeweils nur leicht dadurch betont, dass in der langen zweigeschossigen Arkadenreihe eine Dreiergruppe schwach herausgezogen und mit einem Dreiecksgiebel bekrönt wird, ohne dadurch den Eindruck der endlosen Reihung und damit militärischer Strenge und Disziplin zu schmälern. Der Ehrenhof (französisch Cour d’Honneur) ist heute noch Schauplatz von Militärparaden. Auf der Südseite, gegenüber dem Haupteingang, befindet sich im Zentralbogen der oberen Galerie eine Bronzestatue Napoleons (von Emile Seurre, 1833), die im Volksmund Le Petit Corporal genannt wird. Die oberen Gänge der Wohntrakte, die zum Ehrenhof hin liegen, sind ebenfalls mit historischem Kriegsgerät ausstaffiert.