Oslo

Geschichte:

In der Heimskringla, einer Geschichte der norwegischen Könige, behauptet der isländische Gelehrte Snorri Sturluson, dass Oslo im Jahr 1048 von König Harald III. gegründet worden sei. Ausgrabungen der jüngeren Zeit haben indes christliche Gräber aus der Zeit um 1000 zum Vorschein gebracht. Aus diesem Grund beging die Stadt im Jahr 2000 ihr tausendjähriges Jubiläum, während 1950 erst der 900. Geburtstag begangen worden war.

Die mittelalterliche Stadt hatte zwei Burgen, den Königshof und die Bischofsburg. Innerhalb der Stadtmauern gab es neun Kirchen, darunter die St. Clemens und die Hallvardskathedrale, ein Hospital und etwa 400 Stadthäuser von Kaufleuten und Handwerkern. Die Wohnhäuser bestanden aus Holz. König Håkon V. machte Oslo 1299 zur Hauptstadt Norwegens, veranlasste den Bau der Festung Akershus und sorgte für eine Reihe weiterer Bauaktivitäten. Im Spätmittelalter entwickelte sich Oslo zu einer wichtigen Kaufmanns- und Residenzstadt. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich auf 3.500.

1308 wurde Oslo von Herzog Erik av Södermanland geplündert und niedergebrannt. Die noch unfertige Festung Akershus hingegen überstand die Belagerung. Die Stadt wurde wiederholt von Stadtbränden heimgesucht, jedoch immer wieder aufgebaut. Nach der Reformation verfielen das Kloster und die meisten der zahlreichen Kirchen. Nach den Bränden wurden diese Gebäude abgetragen und die Steine für andere Bauzwecke verwendet. Während der schwedischen Belagerung 1537 brannte die Stadt abermals.

Nach dem großen Brand von 1624 wurde die Stadt jedoch nicht wieder aufgebaut, sondern auf Befehl des dänischen Königs Christian IV. - Norwegen war zu dieser Zeit Provinz Dänemarks - näher an die Festung Akershus verlegt. Die neu erbaute Stadt wurde nach dem Idealbild der Renaissance mit rechteckigen Quartieren und breiten Straßen errichtet und erhielt eine Festungsanlage mit Bastionen. Die Häuser baute man nun in Stein oder aus gemauertem Fachwerk, um das Ausbreiten von Bränden zu verhindern. Gleichzeitig erhielt die Stadt den Namen Christiania, nach dem König Christian IV.

Das alte Oslo lag nun außerhalb der Stadtmauern von Christiania. Trotz königlichen Verbots wurde es wieder besiedelt, hauptsächlich von Armen und Landlosen, die sich das teure Leben im modernen Christiania nicht leisten konnten. Innerhalb der Kernstadt herrscht ein für Europa ungewöhnlich hohes Preisniveau. In entsprechenden Rankings, basierend auf standardisierten Warenkörben, belegt die Stadt regelmäßig Spitzenplätze. Laut The Economist hat Oslo seit 2006 Tokio als die weltweit teuerste Stadt abgelöst. Bis dahin hatte die japanische Hauptstadt 14 Jahre lang Platz eins belegt.

Anfang der 1990er Jahre fanden die ersten geheimen Verhandlungen der Streitparteien PLO und Israel unter norwegischer Vermittlung in Oslo statt. Am 22. Juli 2011 tötete der Attentäter Anders Behring Breivik bei einem Bombenanschlag im Regierungsviertel in Oslo acht Menschen. Anschließend erschoss der Attentäter auf der Insel Utøya weitere 69 Menschen.

Lage:

Informationen:

Ort: Oslo

Land: Norwegen

Besucht am: 07. & 08.08.2010

Fläche: 454 km²

Einwohner: 660.987 (30.04.2016)

Web: Oslo

Bilder:

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Holmenkollen

Der Holmenkollen ist ein 371 Meter hoher Berg nordwestlich der norwegischen Hauptstadt Oslo. Das Wohngebiet Holmenkollen liegt an den Südhängen des Berges und gehört zum Stadtteil Vestre Aker. Mit dem Bau der Holmenkollbanen wurde im späten 19. Jahrhundert das Gebiet für Besiedlung und Tourismus erschlossen.

Das Gebiet am Holmenkollen wird seit langer Zeit von der Osloer Bevölkerung auch als Sportstätte für Freizeit- und Profisportler genutzt. Der Holmenkollbakken gilt als die älteste Skisprungschanze der Welt und ist die meistbesuchte Touristenattraktion Oslos. Die ersten Wettkämpfe wurden bereits im Jahr 1892 ausgetragen. Am Holmenkollen wurden bisher die Nordischen Skiweltmeisterschaften 1930, 1966, 1982 und 2011 ausgetragen. Das Biathlon- und Langlaufstadion am Fuße der Schanze umfasst viele Kilometer an Loipen, die sich bis in die Wälder der nördlich angrenzenden Marka erstrecken. Dort wurden die Biathlon-Weltmeisterschaften 1986, 2000 und 2016 ausgetragen.

Festung Akershus

Im Osten des Oslofjordes liegt die Festung Akershus auf der Halbinsel Akersnes. Die stattliche Hafenburg wurde von 1299 bis 1304 von König Håkon V. errichtet. Bereits im Jahr 1308 trotzte sie den Eroberungsversuchen durch den schwedischen Herzog Erik. Christian II. nahm Anfang des 16. Jahrhunderts einige Umbauten vor. 1527 wurde der Nordteil durch ein Feuer vernichtet. Im 17. Jahrhundert wandelte Christian IV. die Festung in ein Renaissanceschloss um.

Nachdem die Festung Akershus als Residenz diente und ab 1661 als Versammlungsort für die Stände, nutzte man das Gebäude als Gefängnis. Zu den bekanntesten Insassen zählte Wilhelm Adolf zu Rantzau, der seinen Bruder Christian Detlef am 10. November 1721 ermordet haben soll. Nachdem die Festung im 19. Jahrhundert zunehmend verfiel, restaurierte und erweiterte man das Gebäudeensemble um eine Reithalle, ein Kommandantenhaus und vieles mehr.

Im Zweiten Weltkrieg wurden in der Festung Akershus politische Häftlinge gefangen gehalten. Außerdem starben dort mehr als 40 Menschen im Rahmen von Hinrichtungen. Heute nutzt die norwegische Regierung die prunkvoll ausgestatteten Räume im Schloss für Repräsentationszwecke.

Vigelandsanlegget - Vigeland Skulpturenpark

Der Vigelandsanlegget (deutsch Vigeland-Anlage), auch Vigeland-Skulpturenpark zeigt 212 Stein- und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland, die in den Jahren von 1907 bis 1942 entstanden sind. Zahlreiche Skulpturen symbolisieren den Kreislauf des menschlichen Lebens. Unter anderem zeigt der sogenannte "Monolitten" die Entwicklung vom Embryo über das Kleinkind und weiter alle Lebensstadien, die ein Mensch durchlebt.

Der gesamte Komplex ist eine monumentale Figurensammlung aus Naturstein und Bronze. Der Skulpturenpark entstand in den Jahren von 1923 bis 1943 und wurde entlang einer langen, aufsteigenden Achse im Frognerpark angelegt. Die Anlage beginnt am Fuß des Hügels mit einer Brücke mit 58 Bronzeskulpturen, darunter der "Sinnataggen" (ein zornig mit dem Fuß stampfendes Kind). Es folgt eine Brunnenanlage mit weiteren Bronzeskulpturen. Über eine Treppenanlage gelangt man dann hinauf zum "Monolitten", eine 17 Meter hohe Säule aus 121 Figuren aus norwegischem Iddefjord-Granit, die von 36 Figurengruppen umgeben ist. Den Abschluss der Achse markiert am höchsten Punkt der Anlage eine Skulpturengruppe aus Bronze, die den Zirkel des Lebens darstellt. Eine weitere große Figurengruppe steht am nord-östlichen Ende einer Querachse, die sich links und rechts der Brunnenanlage in den Frognerpark erstreckt.

Offiziell ist der Vigelandsanlegget kein Park, sondern der Name der Kunstinstallation mit den Skulpturen Vigelands innerhalb des Frognerparks, die Anlage wird jedoch etwa in deutscher oder englischer Literatur gewöhnlich als "Vigelandpark" bezeichnet.

Fram Museum

Eröffnet wurde das Museum am 20. Mai 1936. Das Museum widmet sich der Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen, insbesondere den drei großen norwegischen Polarforschern Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen. Auch befinden sich im Museum Bilder der Fauna der Polarregionen, wie Polarbären und Pinguine. Den Mittelpunkt des Museums bildet das Forschungsschiff Fram. Besucher können das mit originalem Interieur versehene Schiff besichtigen. Dort werden die drei Polarfahrten der Fram dargestellt; weiterhin gibt es eine umfangreiche Ausstellung zu den Arktis- und Antarktisgebieten. Seit Mai 2009 wird im Frammuseum auch die Ausstellung zur Gjøa gezeigt, mit der Amundsen als Erster die lange gesuchte Nordwestpassage durchfuhr.