Kuala Lumpur

Geschichte:

"Schlammige Flussmündung" - das ist die Übersetzung des Namens von Kuala Lumpur. Es waren chinesische Bergarbeiter, die Mitte des 19. Jahrhunderts von ihren Landsleuten angeworben wurden, um in dieser eher lebensbedrohlichen Region nach Zinn zu suchen. Malaiische Radschas betrieben gemeinsam mit den Chinesen einige Zinnminen in der Umgebung, was dazu führte, dass auf der malayischen Halbinsel am Zusammenfluss von Klang und Gombak eine Siedlung entstand, die stetig wuchs. Dabei waren die äußeren Bedingungen, um hier zu leben, keineswegs ideal, denn die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und die heftigen Niederschläge in der Regenzeit führten dazu, dass die Häuser der Arbeiter oft überflutet wurden. Doch die Chinesen in den Bergwerken hatten hier eine neue Heimat gefunden und gründeten 1857 Kuala Lumpur. Noch heute spüren die Besucher ihren großen Einfluss an der Bevölkerungsstruktur Kuala Lumpurs. Sie stellen fast zwei Drittel der gesamten Einwohner der Hauptstadt Malaysias.

Die Chinesen blieben auch, nachdem die Ressourcen an Zinn nach und nach immer magerer wurden. Sie betätigten sich fortan als erfolgreiche Händler. So entstand aus dem einstigen abgelegenen Dorf im Urwald eine Stadt. Schließlich wurde Kuala Lumpur in der Ära britischer Herrschaft zur Hauptstadt der Föderation von Malaya, nachdem sich die Sultanatsstaaten zusammengeschlossen hatten. Aber erst im Jahre 1972 erhielt die Metropole den Status einer Stadt, dem zwei Jahre später die Aufwertung zum Bundesterritorium, verbunden mit einer vom Sultanat Selangor unabhängigen Verwaltung folgte.

Chinesische Kulturströmungen beeinflussten auch die Geschichte Kuala Lumpurs und wirken sich bis in die Gegenwart aus. Nach und nach entstanden im Zentrum der Metropole einige Prachtbauten, die noch immer die Besucher aus aller Welt faszinieren. Zwei Universitäten manifestierten den Rang der Stadt als politisches und geistiges Zentrum des Landes: Die Hochschule für Wissenschaften des Ingenieurwesens und Malaya, die älteste Universität von Malaysia, die bereits 1905 als King Edward VII. College of Medicine gegründet wurde. Der Residenzpalast von Kuala Lumpur ist Sitz des Königs, der nach der Verfassung Malaysias alle fünf Jahre neu gewählt wird. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von etwa 244 Quadratkilometern und beherbergt fast 1,6 Millionen Menschen. Die chinesischen Einwohner erinnern sich ihrer Geschichte im Thean-Hou-Tempel auf dem Robson Hill.

Lage:

Informationen:

Ort: Kuala Lumpur

Land: Malaysia

Gegründet: 1857

Besucht am: 25.05.2012

Fläche: 243,7 km²

Einwohner: 1.588.750 (2010)

Bilder:

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Petrona Towers

1991 entschied sich Petronas ein neues Gebäude zu entwickeln und zu bauen, das nach seiner Fertigstellung das höchste der Welt sein sollte. Im Januar 1992 begann man mit der Planung des neuen Wolkenkratzers, im März 1993 begann man mit den Fundamentarbeiten und grub anfangs eine 30 Meter tiefe Grube; 500 Lastwagen voll Erde wurden jede Nacht abtransportiert. Im April 1994 konnte dann mit dem oberirdischen Bau der zwei Türme begonnen werden. Um schon vor der Fertigstellung Aufsehen zu erregen und um die Bauarbeiten möglichst schnell voranzutreiben, entschied man sich hier, zwei Bauteams um die Wette arbeiten zu lassen. Das eine sollte versuchen, möglichst schnell Turm 1 hochzuziehen und stand unter der Leitung von Bob Prett. Das andere, das zweite Team, war für den Turm 2 und später für das Hochhieven der Skybridge zuständig und stand unter der Leitung von Jon Dunsford. Es bekam außerdem 30 Tage Startrückstand. Während der Bauzeit waren 2.000 Menschen an der Errichtung der Türme beteiligt. Dabei versuchte man immer zuerst die Stützpfeiler auf der obersten fertigen Etage zu erreichen, um anschließend den Boden der nächsten Etage aufzusetzen. Darauf folgten die Außenwände, zuletzt die Inneneinrichtung. Das Errichten einer Etage dauerte vier Tage, was verhältnismäßig kurz ist. Während der Bauarbeiten traten einige Probleme auf. So wurde zum Beispiel bei einer Etage der falsche Beton verbaut, der den geforderten 15.000 Newton pro Quadratzentimeter nicht standhielt. Die gesamte Etage musste anschließend abgerissen und wieder neu errichtet werden, weiter unten gelegene Etagen und den anderen Turm betraf dieses Problem nicht. Außerdem wurde bei Turm 1 in der 72. Etage festgestellt, dass der Turm leicht schief war und im 72. Stockwerk 25 Millimeter von der Lotgeraden abwich. Dies versuchte man auszugleichen, indem man jedes darüberliegende, noch zu erbauende Stockwerk an der einen Seite 2 Millimeter höher baute.

Mitte 1995 wurde mit dem Innenausbau begonnen, im Juli 1995 montierte man die Skybridge. Dabei entschloss man sich, die Brücke zuerst am Boden komplett zusammenzubauen und dann mittels 16 Hydraulikstempeln zwischen den Türmen hochzuschieben. Dieser Vorgang benötigte 36 Stunden und wurde drei Mal von Blitzschlägen unterbrochen, die die gesamte Stromzufuhr unterbrachen. Im Dezember desselben Jahres wurde die 88. Etage beider Türme fertiggestellt. Um das Wettbauen zwischen den zwei Bauteams noch einmal spannender zu machen, traf man die Entscheidung, dass die Montage der Spitzen zum gleichen Zeitpunkt beginnen sollte. Das Team des Turms 2 hielt sich jedoch nicht daran, es baute im Inneren "seines" Turmes die Spitze heimlich zusammen und schob sie am Ende aus dem Gebäude oben heraus, ähnlich wie beim Chrysler Building. Dadurch gewann das Team 2, Turm 1 folgte mit dem Erreichen der endgültigen Höhe eine Woche später, aber immer noch im März 1996. Am 31. August 1999 wurde der Doppel-Wolkenkratzer offiziell eröffnet. Die Höhe beträgt 452 m bei 88 Etagen.

In 172 Metern Höhe (zwischen dem 41. und 42. Stock) sind beide Türme mit einer Stahlbrücke (der sogenannten Skybridge) miteinander verbunden. Die Brücke wurde im Jahr 2000 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie ist 58,4 Meter lang und wiegt rund 750 Tonnen. Um durch leichte Schwingbewegungen der beiden Gebäudehälften nicht beschädigt zu werden, ist die begehbare Querverstrebung auf riesigen Kugellagern angebracht. Sie stellt die weltweit erste Bautenverbindungs-Brücke in so großer Höhe dar.

Beim Bau der Türme wurden annähernd 36.910 Tonnen Stahl verbaut. Da in Malaysia zu wenig Stahl vorhanden war und Importe zu teuer waren, wurden viele Stahlteile durch Stahlbeton ersetzt, was das Gewicht der Türme verdoppelte. Pro Turm wurden 80.000 Kubikmeter Beton mit einer Masse von 196.000 Tonnen verbaut. Dazu kommen noch 13.200 Kubikmeter, beziehungsweise 32.550 Tonnen Beton für die 4,5 Meter dicken Fundamente, in welche die 104 zwischen 60 und 115 Meter langen Pfeiler unter dem Gebäude betoniert sind. Der Ultrahochfeste Beton hält Belastungen von über 150 Newton pro Quadratmillimeter stand. Das entspricht dem Druck einer 15 km hohen Wassersäule. Die Fassade besteht aus 83.500 Quadratmeter rostfreiem Stahl und 77.000 Quadratmeter Glas, die die 32.000 Fenster der beiden Türme bilden. Die beiden Türme enthalten 1.800 Türen. Alles in allem wiegt ein Turm etwa 300.000 Tonnen.

Kuala Lumpur Bird Park

Der Vogelpark Kuala Lumpur beherbergt auf einer Fläche von 8,5 Hektar eine der größten Vogel-Volieren der Welt. Neben der Hauptattraktion des Parks, einer riesigen Freiflug-Voliere, gibt es verschiedene andere Gehege mit seltenen und exotischen Vogelarten. Es gibt auch Vorführungen von Fütterungen, Vogel-Shows und eine Aufzuchtstation, in der Sie Küken aller Arten sehen können. Der Park beherbergt 3.000 Vögeln und 200 heimische und fremde Vogelarten.

Batu Caves

Die Batu Caves (zusammengesetzt aus malaiisch batu "Stein" und englisch caves "Höhlen") sind Kalksteinhöhlen rund 15 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur gelegen und beherbergen mehrere Hindu-Tempel. Ein in der Nähe gelegenes Dorf trägt denselben Namen. Beide erhielten ihn vom Fluss Batu (´malaiisch Sungai Batu), der an dem kleinen Kalksteinmassiv vorbeifließt. Obwohl die Höhlen den lokalen Stämmen schon seit langem bekannt waren, wurden sie erst im Jahre 1878 durch den Amerikaner William Hornaday berühmt. Die größte ist die 100 Meter hohe sogenannte Tempel- oder Kathedralenhöhle, in der später mehrere Hindu-Schreine errichtet wurden. 272 steile Treppenstufen führen vom Vorplatz hinauf zum Eingang dieser Haupthöhle. Ein wenig tiefer liegt die Dunkle Höhle, ein über zwei Kilometer ausgedehntes, relativ unberührtes Höhlensystem. Um die Fauna, darunter einzigartige Arten wie Gliederspinnen, zu bewahren, ist dieses nur mit Führungen zu besuchen. Zwei am Bergfuß gelegene Höhlen, die Kunstgalerie- und die Museums-Höhle, in denen zahlreiche Hindu-Statuen und Gemälde zu sehen sind, kann man wie die Haupthöhle frei besichtigen. Viele der Schreine erzählen die Geschichte vom Sieg des Gottes Murugan über den Dämon Soorapadam. Die 42,7 Meter hohe Statue Murugans auf dem Vorplatz wurde im Januar 2006 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Alljährlich Ende Januar oder Anfang Februar werden die Batu Caves zum Angelpunkt des hinduistischen Thaipusam-Festes mit seinen teilweise masochistisch anmutenden Riten. Auf dem Hügel und um die Höhlen leben zahlreiche Makaken, die sich von Besuchern füttern lassen, aber sich auch des Öfteren einfach selbst bedienen.