Geschichte:
Zu Beginn der historischen Überlieferung (um ca. 2000 - 2500 v.Chr.) ließen sich die Iberer auf dem heutigen Stadtgebiet von Barcelona nieder. Der Legende nach wurde Barcelona im 3. Jahrhundert vor Christus als Stadt Barcino von den Kathargern gegründet: von Hamilkar Barkas, dem Vater des bekannteren Hannibal. Als später die Römer die Region um Barcelona erreichten, verwandelten sie die Stadt in eine Befestigungsanlage, deren Zentrum sich auf dem Berg Táber befand. Es entstanden Thermen, Amphitheater, eine geregelte Abwasser- und Wasserversorgung sowie das Forum in der Stadtmitte, an der Stelle, wo sich heutzutage die Plaza de San Jaime befindet.
Im Frühmittelalter wurde Barcelona etwa im fünften Jahrhundert von den Westgoten eingenommen, die aus dem Zentrum Europas gekommen waren und die Stadt zur Hauptstadt der westgotischen Königreiche machten. Die Mauren eroberten Barcelona im 8. Jahrhundert, aber schon im Jahr 801 konnte sie wiederum von den Karolingern eingenommen werden. Diese machten Barcelona zur Hauptstadt der Grafschaft Barcelona und gliederten sie in spanisches Gebiet ein. Im Laufe der Zeit erlangte die Grafschaft praktische Unabhängigkeit vom Karolingischen Königreich; was schließlich im Jahre 986 mit dem Grafen Guifré el Pilós (Wifredo el Velloso) offiziell gemacht wurde. Der Aufbau des Feudalstaates in Katalonien im Verlauf des 11. Jahrhunderts verhinderte nicht, dass Barcelona gegenüber den anderen Grafschaften auf spanischem Gebiet die Vorherrschaft erlangte und sich in das politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und Zentrum einer riesigen Region verwandelte.
Vom 14. Jahrhundert an befand sich Barcelona aber in einem Niedergang, die sich mit einigen Schwankungen durch die nächsten Jahrhunderte hinzog. Es entwickelten sich immer heftigere Konflikte aus der Dynastischen Vereinigung zwischen Fernado de Aragón und Isabela de Castilla, die in den ersten Krieg von 1640 bis 1651 führten und schließlich in die Spanischen Erbfolgekriege, die von 1706-1714 andauerten. Nach diesen Kriegen waren alle eigenen Institutionen Kataloniens verschwunden. Barcelona erholte sich erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung und wurde wieder zu einem wichtigen politischen und kulturellen Zentrum Spaniens. Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs das Stadtgebiet Barcelonas durch zahlreiche Eingemeindungen stark an. Im Jahr 1888 fand in Barcelona die Weltausstellung statt.
Im Sommer des Jahres 1936, während der Segunda República (die Zweite Republik Spaniens), sollte in Barcelona ein weiteres Groß-Event stattfinden: die Olympischen Spiele. Die Stadt machte sich an die Vorbereitungen: das Olympiastadion wurde erbaut und der Montjuïc umgestaltet und hergerichtet. Trotz alledem konnten die Spiele nicht stattfinden, weil im Juli des Jahres 1936 die grausamsten Jahre ganz Spaniens begannen:
Die Guerra Civil, also der Spanische Bürgerkrieg, der zwischen 1936 und 1939 geführt wurde und an dessen Ende General Francisco Franco die Herrschaft über Spanien übernahm). Von Beginn des Krieges an verteidigte Barcelona die bestehenden Institutionen und kämpfte gegen die Aufständischen im Sinne der Freiheit und der Demokratie. Barcelona würde die Unterstützung der Republikaner teuer bezahlen müssen, nicht nur aufgrund der Bombardements während des Krieges sondern während der ganzen 36 Jahre der Franco-Diktatur. Am 26. Januar 1939 nahmen Franco und seine Truppen die Stadt Barcelona ein. Er hob die katalanische Autonomie und ihre Institutionen auf und verbat den Gebrauch der katalanischen Sprache sowie die Ausübung der Traditionen. Während der darauf folgenden 36 Jahre sah sich Barcelona einem erheblichen sozialen und kulturellen Niedergang ausgesetzt.
Als gegen Ende der 70er Jahre und einige Jahre nach Francos Tod die Demokratie im Land wieder hergestellt war, erlangten auch die katalanischen Institutionen und die soziokulturellen Einheiten ihre Freiheit zurück. Es begann eine neue kulturelle und städtebauliche Entwicklung, die Barcelona zu der attraktiven Stadt gemacht hat, die es heute ist. Eine immense Bedeutung für diesen Prozess besaß die Tatsache, dass die Stadt zum Austragungsort der Olympischen Spiele von 1992 wurde. Durch all diese Veränderungen, die zum Teil durch die Großveranstaltungen hervorgerufen wurden, ist Barcelona zu einer kosmopolitischen und attraktiven Kulturstadt geworden.