Geschichte:
Augsburgs Name geht auf das römische Augusta Vindelicorum zurück. Der Name „Augusta“ erklärt sich daraus, dass die Stadt auf Geheiß des römischen Kaisers Augustus im Jahre 15 v. Chr. gegründet worden war. Die zunächst als Militärlager existierende Siedlung erhielt zudem den Zusatz Vindelicorum, was mit dem Volksstamm der Vindeliker zu tun hat, welcher zu dieser in jenem Gebiet siedelte. Nimmt man das bereits erwähnte Jahr 15 v.Chr. als Gründungsdatum der Stadt an, so wäre Augsburg Deutschlands zweitälteste Stadt. Im Jahre 121 wurde der Siedlung Augusta Vindelicorum durch Kaiser Hadrianus das römische Stadtrecht verliehen. Ab dem ausgehenden 1. Jahrhundert diente sie sogar als Hauptstadt der römischen Provinz Raetien. Die germanischen Juthungen fielen im Jahre 260 in Italien und Raetien ein; sie verschleppten Tausende Italiker, wurden aber auf ihrem Rückmarsch vom römischen Statthalter vernichtend besiegt. 1992 wurde der Augsburger Siegesaltar entdeckt; dieser ist ein unschätzbarer Beleg für diese Schlacht. 271 fielen die Juthungen (sowie andere Stämme) erneut in der Provinz und der Stadt ein.
Ab dem Jahre 294 – also nach der Teilung der Provinz Raetia – fungierte Augsburg als Hauptstadt der Provinz Raetia Secunda. Seit dem 5. Jahrhundert kam es zu vermehrten Alemannen-Einfällen in diese Provinz. Bemerkenswert ist diesbezüglich, dass die Siedlung dabei nicht zerstört worden ist. Dieser Umstand hängt sicherlich damit zusammen, dass zu dieser Zeit bereits diverse Wallfahrten zum Grab der Heiligen Afra von Augsburg stattgefunden haben, welche bspw. in der Vita Sancti Martini des Venantius Fortunatus erwähnt werden. Augsburg gewann an Bedeutung, nachdem Kaiser Otto I. mit Unterstützung des Bischofs Ulrich von Augsburg in der Schlacht auf dem Lechfeld die nach Westen durchbrechenden Ungarn nahe der Stadt besiegen konnte. Im Jahre 1156 wurde Augsburg erneut (diesmal durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa) das Stadtrecht verliehen und 1251 auch das Recht auf Besteuerung der Bürger sowie auf das Führen eines Siegels. 1276 war ein noch wichtigeres Jahr für die Stadt: Denn der damalige König Rudolf von Habsburg verlieh Augsburg die Reichsunmittelbarkeit, was nicht weniger bedeutete, als dass die Stadt jetzt den Status einer Freien Reichsstadt tragen durfte.
Nachdem im Jahre 1547 die Zunftherrschaft endgültig beendet worden war, schlug Augsburg die beeindruckende Entwicklung zu einem der einflussreichsten Handels- und Wirtschaftszentren der Welt ein. Dieser hing maßgeblich mit dem Reichtum und Einfluss der berühmten Fugger zusammen, jener Augsburger Kaufmannsfamilie, die mit ihrem Geld und ihren Verbindungen die Geschicke Europas mitzulenken vermochte. Das unumstritten bedeutendste Ereignis in der bisherigen Geschichte der Stadt war die Etablierung des nach ihr benannten Augsburger Religionsfriedens, der im Jahre 1555 auf dem Reichstag zu Augsburg unterzeichnet wurde. Ferdinand I. schloss – mit Vollmacht seines Bruders Kaiser Karl V. - diesen Frieden gemeinsam mit den Reichsständen. Augsburg musste während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) die Eroberung durch die Schweden unter Gustav II. Adolf hinnehmen (1632). Das Standbild des Stoinerner Mo und die Schwedenstiege erinnern noch an dieses für die Stadt dramatische Ereignis.
Das unumstritten bedeutendste Ereignis in der bisherigen Geschichte der Stadt war die Etablierung des nach ihr benannten Augsburger Religionsfriedens, der im Jahre 1555 auf dem Reichstag zu Augsburg unterzeichnet wurde. Ferdinand I. schloss – mit Vollmacht seines Bruders Kaiser Karl V. - diesen Frieden gemeinsam mit den Reichsständen. Im Zusammenhang mit den napoleonischen Kriegen kam Augsburg durch den Friedensvertrag von Pressburg (1805) an Bayern. Zuvor hatte die Stadt bereits ihre Reichsfreiheit verloren und war von bayrischen Truppen besetzt worden. Augsburg konnte im 19. Jahrhundert noch einmal große Bedeutung erlangen, und zwar als wichtiges Zentrum für die Textilindustrie und den Maschinenbau. Außerdem wurde hier die Allgemeine Zeitung publiziert, die damals bedeutendste deutsche Tageszeitung. Die folgenden Jahrzehnte waren Zeugen des technischen Fortschritts: erste elektrische Straßenbahn (1898), elektrisches Licht ab 1917 usw.
In Augsburg, wo die NSDAP in den Reichstagswahlen 1933 32,3% aller Stimmen erlangen konnte, setzte mit der „Nationalen Revolution in Bayern“ im gleichen Jahr die Verfolgung politischer Gegner ein. Der 1929 gewählte Stadtrat wurde aufgelöst und neu besetzt. Nicht nur der Brand der Sängerhalle, des heutigen Wittelsbacherparks, im April 1934 diente als Anlass für mehrere Verhaftungswellen, denen v.a. kommunistische Funktionäre zum Opfer fielen. 1938 wurde die Synagoge der Stadt in Brand gesteckt; jüdische Geschäfte und Wohnungen hatte man verwüstet. Wegen der Bedeutung der Stadt als wichtiger Standort wichtiger Rüstungsunternehmen und ihrer Produktionsstätten war Augsburg natürlich ein militärisches Ziel der Alliierten. So wurde die Stadt infolge mehrerer Luftbombardements stark zerstört. 1945 konnten die US-amerikanischen Truppen die Stadt einnehmen und widerstandslos befreien.
Die Augsburger Altstadt wurde nach dem Krieg zum größten Teil rekonstruiert. Manche Arbeiten, wie etwa die Renovierung des Goldenen Saals, konnten erst 1996 oder noch später abgeschlossen werden. Augsburg fungiert heutzutage als Hauptstadt des bayrischen Regierungsbezirks Schwaben.