Geschichte:
Die ersten Siedlungsspuren im Grossraum Ammann, in 'Ain Ghazal stammen aus der Jungsteinzeit, ca. 10'000 v.Chr., um ca. 7'000 v.Chr. hatte sich die Bevölkerung der Region von einer Gesellschaft von Jägern und Sammlern zu einer agrarischen Dorf-Gemeinschaft gewandelt. Das Gebiet mit einer Ausdehnung von 10 - 15 ha war von ca. 3'000 Einwohnern besiedelt, was Amman zu einer der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt macht; das unweit gelegene Jericho stand an Grösse deutlich zurück.
Im 13. Jhdt. v.Chr. bestand hier unter dem Namen Rabbat Ammon (Rabbath oder Rabat kann mit "befestigter Ort", "Hauptstadt" übersetzt werden) die Hauptstadt des in der Bibel erwähnten Königreichs der Ammoniter. Entlang der Straße der Könige existierten mit den Reichen der Ammoniter, der Moabiter und der Edomiter im Bereich des heutigen Jordanien drei Königreiche, die von der Lage an der alten Handelsstraße profitierten. Die Ammoniter, die zumindest nach biblischem Bericht nicht seltem im Kriegszustand mit den umliegenden Fürstentümern standen, beteten die Hauptgottheit Moloch an. In der Folge lösten sich die Assyrer, die Babylonier und dann die Perser in der Herrschaft über die Stadt ab.
Im 4. Jhdt. wurde die Region von Alexander dem Grossen erobert, von da an dominierte der griechisch - hellenistische Einfluss. Unter den Nachfolgern Alexanders, den Diadochen, gelangte die Stadt unter die Herrschaft der Ptolemäer. Unter dem in Agypten residierenden Ptolemäerkönig Ptolemäus II. Philadelphos wurde die Stadt grundlegend erneuert und trug in den nächsten 900 Jahren den Namen Philadelphia.
Unter dem römischen Feldherrn Pompeius wurde die Stadt 63 v.Chr. erobert und unter dem Namen Philadelphia als südlichste Stadt in den Städtebund der Dekapolis integriert. Aus der Zeit der römischen Herrschaft, in der die Stadt eine Blütezeit erlebte, stammen noch die Überreste des Theaters und der Zitadelle. In der Regierungszeit von Kaiser Mark Aurel wurde der Tempel des Herkules aud der Zitadelle errichtet. Nachdem das Christentum unter Kaiser Konstantin zur Staatsreligion wurde, wurde auch das Stadtbild christianisiert, die Stadt wurde zum Bischofssitz und zahlreiche Kirchen wurden errichtet.
Um 635 wurde die Stadt von muslimischen Truppen erobert, die Stadt erhielt den Namen Amman'. Unter der Herrschaft der Omajaden-Kalifen wurde im Jahr 720 der Omajaden-Palast auf der Zitadelle errichtet. Durch ein Erdbeben im Jahre 749 wurde der Palast und zahlreiche Gebäude in der Stadt schwer beschädigt. Mit der Verlegung der Abbasiden-Kalifen, ihre Hauptstadt von Damaskus nach Bagdad zu verlegen, geriet Amman stärker in die Peripherie des Reichs. In der Zeit des Kreuzfahrerstaats war die Stadt kaum mehr der Erwähnung wert, ob das in den Annalen der Kreuzfahrer erwähnte Kastell Ahamant möglicherweise im Bereich der Zitadelle von Amman lokalisiert gewesen sein könnte, ist eine von den Historikern noch ungeklärte Frage. In einem Bericht aus der Zeit der Ayyubiden ist von Amman als einem Trümmerfeld in der Provinz von al-Karak die Rede.
Im Osmanischen Reich war Salt die Hauptstadt der Region, 1806 wird Amman in einem Bericht als quasi entvölkert beschrieben. 1878 siedelten sich hier aus dem Russischen Zarenreich vertriebene tscherkessische Flüchtlinge an, um 1900 lebten in dem Städtchen wieder knapp 2000 Einwohner. Mit dem Entscheid von Abdallah Ibn Husain I., die Stadt zur Hauptstadt des neugegründeten Emirats Transjordanien zu machen, begann die Geschichte des modernen Ammann. Amman blieb eine kleine Stadt, bis es 1948 durch den Zustrom palästinensischer Flüchtlinge sehr rasch zu wachsen begann. Beiruts Niedergang in den 1970er und 1980er Jahren hat Amman zur führenden Handelsmetropole des Vorderen Orients aufsteigen lassen. Die Siedlung im Tal des Wadi Amman hat sich seither zu einer Millionenstadt entwickelt. Immer weiter greift sie entlang ihrer Ausfallstraßen in das umgebende Hügelland aus: Dörfer wie etwa el-Quweisme oder Khirbet es-Suk, in den 1980er Jahren noch selbständig, sind heute faktisch in das Stadtgebiet einbezogen.